Das vierte von zehn
Jahreszeitengedichten

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt,
wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus.
Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt dem Wind
und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke